Söder schweigt noch zur Pressefreiheitsklausel

nmz-2024-09-Presseakkreditierungen bei Adele verweigert

Fotografen bei Adele ausgesperrt / Journalistenverband: Keine Vermietung ohne freie Berichterstattung / Freistaat Bayern und seine Messe-Beteiligung

Bei den zehn Adele-Konzerten in München wurden Pressefotografen und Kamerateams ausgesperrt. Akkreditierungen wurden verweigert. Vier vorgefilterte Bilder hätten Medien beim Veranstalter ordern können. In der Öffentlichkeit kursierte die Floskel, Adele hätte das so gewünscht. Das Problem reicht offensichtlich tiefer. Der Bayerische Journalistenverband (BJV) hat heftig moniert. Und der Deutsche Journalistenverband fordert einmal mehr von den Vermietern: „Ohne freie Berichterstattung keine Halle“.

Diese DJV-Forderung an die Vermieter ist bei Adele etwas sensibel. Mitgesellschafter der Messe München GmbH ist neben der Stadt München auch der Freistaat Bayern. Unsere Anfrage u.a. zur Pressefreiheitsklausel an die Bayerische Staatskanzlei wandert zunächst zu Hubert Aiwangers Wirtschaftsministerium und von dort zur Beantwortung an die Messe München GmbH. Dass wenig Substanzielles zur politischen Frage von dort kommt, verwundert nicht. Zweiter Versuch direkt an den auch sonst nicht medienscheuen Ministerpräsidenten Markus Söder, um zu erfragen, wie das Land Bayern als Mitgesellschafter diese Einschränkung generell und im konkreten Fall bewertet? Auch wollen wir wissen, ob der buchstäbliche Freistaat in Punkto Pressefreiheit jenen Unternehmen Vorgaben macht, an denen er selbst beteiligt ist, oder ob geplant oder in Arbeit ist, solche Leitlinien bei seine Beteiligungsverhältnissen zu erstellen.

Es ist Urlaubszeit! Vielleicht schweigt der Freistaat Bayern deshalb! Parallel erfährt die Öffentlichkeit, dass Ministerpräsident Söder im Urlaub Pistazieneis, Marmorkuchen und Waldmeisterbrause schätzt. Niemand vergönnt es ihm! Aber Vorfälle ….
(Hinweis: den kompletten Text gibt es, wenn die NMZ-Ausgabe 09/2024 nicht mehr im freien Verkauf ist)