HERBERT PIXNER PROJEKT: Abtauchen in das Tal der Klangmalerei
Die Südtiroler zu Gast in der Schwandorfer Oberpfalzhalle
Es gibt immer noch einen Moment wo die Erkenntnis kommt, dass Musik nie einen Endpunkt erreicht und sie immer noch einen Tick schöner sein kann. Das HERBERT PIXNER PROJEKT gehört zu jener Spezies von Klangmalenden, die Akkordeon, Gitarrensaiten oder Blasinstrumente zu Farbpinseln mutieren, um neue Gemälde in einen Konzertsaal zu pinseln. Das Publikum in der ausverkauften Oberpfalzhalle in Schwandorf durfte das am gestrigen Abend mit den Ohren sehen! „From The Dark Side Of The Alps“ heißt das aktuelle Album, aber schattig mögen zwar die Alpentäler sein, taucht man in sie ein – oder in die Töne hinab! – so wird aus der Dunkelheit eine bunte Melange! Voller Fröhlichkeit! Voller Empathie! Tanzbar oder in Ehrfurcht genießend! Das Genre ist dabei scheinbar sekundär. Das Tempo auch! Die Konzertharfe von Ysaline Lentze bricht sich nicht mit einer bluesig verzerrten Gitarre eines genialen Manuel Randi, vor dem jeder Zupfer huldigend auf die Knie geht. Herbert Pixner an Harmonika und „ein paar Holz- und Blechblasinstrumenten“, wie er bei seinen wunderschönen launigen Zwischenkommentaren auch mal einwirft. Ein südtiroler Conferencier, der versucht jedes Klangbild zu erläutern, der vom Zwerg Laurin bis zum Lärchenharzkaugummi ein kurzweiliger Narrator ist, um dann buchstäblich süffisant beim Lörget-Gin aus Lärchenharzdestillat zu enden. Aber all seine Worte vermögen nur annähernd das auszudrücken, was die fünfköpfige Band – am Bass noch ein entspannt souveräner Werner Unterlercher und an den Tasten Alessandro Trebo als Harmoniefundament – auf ihren Instrumenten an Klanggemälden in einen Raum zaubern. Was für ein Klangerlebnis! Hingehen, wann und wo immer möglich!
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