GERHARD POLT & WELL-BRÜDER: „Ein Loch braucht einen Rand“

B9005692 / Gerhard Polt & Die Well-Brüder, 2023, Lappersdorf, Zeltfestival (c) Bernd Schweinar

Gerhard Polt & Die Well Brüder beim Zeltfestival Lappersdorf

„Wir bauen viel, aber wir hinterlassen nichts“, sagte Gerhard Polt bei einem Sketch. Indirekt brachte er damit auch das Dilemma von fehlender kulturpolitischer Wertschätzung für das zum letzten Mal stattfindende Zeltfestival in Lappersdorf auf den Punkt. Ein rühriger Veranstalter wie Alex Bolland musste den Entschluss fassen, das Festival aufzugeben. Dabei ist es eines seiner drei elementaren Standbeine. Wenn maßgebliche Menschen nicht einmal herauswürgen können „Ach wie schad‘, wie könnten wir Dir helfen, damit Du weitermachst?“, dann haben viele Ebenen versagt. Und nichts bleibt, um es mit Polts Gedanken fortzuführen. Jammern hilft ab nächstem Jahr auch nicht mehr!

Von diesem Gerhard Polt und den Well Brüdern erfuhr Veranstalter Alex Bolland vor ausverkaufter Zeltkulisse hingegen die verbale Erhebung in den Veranstalterolymp. Es gab in all den Jahren kein Zeltfestival, bei dem nicht irgendwer aus der Well-Familie oder Gerhard Polt dort auf der Bühne standen. (Kultur-)Politik vergisst das augenscheinlich leicht. Oder um es mit Polt in Bezug auf ein paar der größten politischen Demenzpatienten zu sagen: „Eine Gedächtnislücke braucht ein Loch und einen Rand“. Bei zwei namhaften Politikern habe es das augenscheinlich aktuell weder noch. Maut hin oder Cum-Ex her.

Der Auftritt von Gerhard Polt und den Well Brüdern war wieder das erwartete Feuerwerk. Von Papst Franziskus bis Kardinal Marx und Gloria von T&T, sie ließen nichts aus und auch nicht anbrennen. Selig all jene, die das miterleben durften!

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